Wenn das Auto nicht mehr auf das hört, was man ihm sagt, herrscht oft Verwunderung und Ratlosigkeit. 

Bei Null anfangen - Das Auto beschleunigt nicht

Der einfachste Grund, weshalb das Auto während der Fahrt nicht beschleunigt und kurz danach ausgeht, ist fehlender Kraftstoff. Ein Blick auf die Tankanzeige in der Instrumenteneinheit sollte eigentlich schnell klären, ob ausreichend Diesel oder Benzin im Tank ist. Und selbst wer mit einem Elektrofahrzeug unterwegs ist, sollte nach einem Blick auf die Akkuanzeige wissen, ob genügend elektrische Energie für die Weiterfahrt vorhanden ist. Doch Vorsicht: Eine Tankanzeige kann auch defekt sein und selbst leerem Tank auf "voll" stehen. Notieren Sie sich deshalb am besten immer den Kilometerstand bei der letzten Tankfüllung oder stellen Sie den Tageskilometerzähler zurück, um lange Fußmärsche mit dem Kanister in der Hand zu vermeiden. 
Fahren Sie einen Diesel, können Sie sich den Weg mit dem Kanister sparen: Ist das Kraftstoffsystem erst einmal leergefahren, muss es zum Teil recht aufwändig entlüftet werden. Das kann nur eine Fachwerkstatt übernehmen.


Defekte Lichtmaschine


Fällt der Generator Ihres Autos aus, kann es auch recht schnell an Leistung verlieren. Während alte Dieselmotoren ("Selbstzünder") sogar ohne Strom weiterfahren können, sieht es bei Ottomotoren und modernen Dieseln schon ganz anders aus. Werden die Benzinpumpe, die Zündanlage oder die Einspritzelemente nicht mehr mit genügend Strom versorgt, ist die Fahrt bald zu Ende. Doch meist macht sich ein Ausfall der Lichtmaschine mit einer leuchtenden Ladekontrollleuchte im Tacho bemerkbar. Leuchtet diese auf, heißt es trotzdem Ruhe bewahren: Meist kann sich das Bordnetz des Autos noch für kurze Zeit mit dem Strom aus der Batterie über Wasser halten. Auch, wenn sie nicht mehr geladen wird, reicht der Saft noch aus, um das Auto irgendwo sicher abzustellen. Doch fahren Sie nicht zu weit, wenn Sie ihren Wagen nicht schieben möchten.


Die Zündanlage


Auch eine defekte oder schlecht gewartete Zündanlage kann bei Benzinern für massiven Leistungsverlust sorgen. Sind die Zündkerzen schon lange verbaut und recht stark abgenutzt, kann das Benzin-Luft-Gemisch im Brennraum nicht mehr optimal verbrennen. Gleiches gilt auch für alte Zündkabel: Selbst, wenn der Marder noch nicht zu Besuch war und die Kabel optisch noch einen guten Eindruck machen, können die Übergangswiderstände in den Kabeln durch Oxidation zu hoch sein. Somit bekommen die Zündkerzen nicht mehr genug Spannung und der Zündfunke fällt eher klein aus. Bei älteren Fahrzeugen können auch eine abgenutzte Verteilerkappe und ein abgenutzter Verteilerläufer für Leistungsverlust sorgen, genauso wie defekte Zündspulen.


Viele Ursachen sind möglich 


Es gibt aber noch viele, weitere Gründe, warum das Fahrzeug plötzlich keine Leistung mehr hat. Tritt der Leistungsverlust erst nach einer langen Standzeit des Fahrzeuges auf, kann es sein, dass die Bremsen sich festgestanden haben und das Auto so dauerhaft bremst. Wird das Auto normalerweise von einem Turbolader beim Beschleunigen unterstützt, kann ein Defekt am Turbolader selbst oder ein defektes Anbauteil auch dafür sorgen, dass die Leistung des Fahrzeuges rapide sinkt. Auch eine Benzinpumpe mit einem schleichenden Defekt kann für Leistungsverlust sorgen. Bei so einem schleichenden Defekt kann es vorkommen, dass die Benzinpumpe immer weniger Sprit zum Motor fördert und dem Auto so die Leistung raubt. Für einen ähnlichen Effekt kann aber auch qualitativ schlechter Kraftstoff sorgen, der auch dafür sorgt, dass die Verbrennung im Motor selbst bei funktionsfähiger Zündanlage nicht richtig funktioniert.

Um eine gute Verbrennung zu gewährleisten, müssen auch das Kühlwasserthermostat und die Lambda-Sonde in einwandfreiem Zustand sein. Ist das Thermostat aufgrund eines Defekts dauerhaft geöffnet, erreicht der Motor nicht die optimale Betriebstemperatur und "überfettet", spritzt also zu viel Benzin in den Brennraum. Auch eine defekte Lambda-Sonde kann dafür sorgen, dass ein Motor zu fett oder zu mager läuft, also entweder zu viel oder zu wenig Benzin bekommt. In beiden Fällen sind die Bedingungen für eine optimale Verbrennung wieder nicht gegeben, es kann also zu Leistungsverlusten kommen. Auch defekte Sensoren oder Steuergeräte können einem Motor Kraft rauben.
Ab in die Werkstatt

Tritt bei Ihrem Fahrzeug plötzlicher Leistungsverlust auf, sollten Sie recht schnell einen Termin in der Werkstatt Ihres Vertrauens vereinbaren, um die Ursache hierfür möglichst schnell finden zu lassen und so teure Folgeschäden zu vermeiden. Von Fehlersuchen im Do-It-Yourself-Verfahren sollten Sie Abstand nehmen: Benzin ist stark entzündlich und gesundheitsschädigend, an der Zündanlage herrscht Gefahr durch Hochspannung - die Verletzungs- und Unfallgefahr ist viel zu hoch. Durch unsachgemäßen Umgang mit Bauteilen können Laien auch schnell teure Schäden selbst verursachen. Um Leistungsverlusten durch Wartungsstau zu vermeiden, sollten Sie Ihren Wagen regelmäßig zur Inspektion bringen.

Grundsätzlich gilt: finden Sie keinen Fehler, welcher durch Betankung oder einfache Reparaturen selbst zu beseitigen ist, ist der Weg zum Fachmann immer der sicherere Weg.