Als vor 30 Jahren die ersten Funkfernbedienungen auf den Markt kamen, war das ein großer Schritt auf dem Weg zum heutigen Standard. Viele Fahrzeuge unterhalb der Oberklasse waren zum damaligen Zeitpunkt, zumindest ab Werk, nicht mit einer Zentralverriegelung ausgestattet, und eine noch komfortablere Funk- oder Infrarotfernbedienung boten lange Zeit nur eine Handvoll von Herstellern.

Zentralverriegelung: Vorbereitung für das Nachrüsten

Ältere Fahrzeug mit einer Zentralverriegelung nachzurüsten ist nichts für Anfänger; doch mit etwas Geschick lässt sich das Ganze problemlos in ein paar Stunden erledigen. Ein Nachrüstsatz kostet im Zubehörhandel zwischen 50 und 200 Euro – je nach Qualität, Hersteller und ob eine Funkfernbedienung im Set enthalten ist. Neben einer Verkabelung, die für Ansteuerung und Stromversorgung sorgt, gibt es zwei, vier oder fünf Servos, welche die Türverriegelungen beziehungsweise die Heckklappenöffnung ansteuern sowie ein zentrales Steuergerät, das man im Motor-, Kofferraum oder hinter einer Verkleidung im Inneren des Fahrzeugs verstecken kann. Neben dem Set werden noch Hebel für das Öffnen der Türverkleidungen benötigt.

Schritt für Schritt

Bevor man mit den Arbeiten beginnt, sollte man zunächst die Batterie des Fahrzeugs abklemmen, um einen etwaigen Kurzschluss zu verhindern. Die aufwendigste Arbeit ist das Entfernen der Türverkleidungen, um an den Schließmechanismus zu kommen. Der Türpin wird danach gemäß Anleitung mit dem Servo verbunden, der mit einem Lochblech am Türblech befestigt wird. Hier unbedingt die Rostvorsorge nicht vergessen! Danach wiederholt man dies an allen Türen und verkabelt die Servos gemäß der Bauanleitung zunächst mit dem Steuergerät und danach mit der Batterie. Vor Wiederanbringung der Türverkleidungen sollte man sich zunächst von der Funktionsfähigkeit überzeugen, um keine Arbeit doppelt machen zu müssen.

Schlüsselloser Zugang

Der schlüssellose Zugang – gemeinhin auch unter der Bezeichnung "Keyless Go" bekannt, bedeutet, dass der Schlüssel in der Hosen- oder Handtasche bleiben kann, wenn man das Auto öffnen will. Die Türen des Autos werden automatisch verschlossen, wenn man sich vom Auto ein paar Meter entfernt und wieder geöffnet, wenn man sich dem Auto nähert. Dazu braucht man lediglich einen kleinen Handsender, der das Funksignal zur Freigabe oder dem Verschließen an die Zentralverriegelung überträgt.

Werkstatt aufsuchen

Zunächst einmal sollte man sich genau überlegen, ob man dieses Ausstattungsdetail wirklich einbauen lassen möchte, beziehungsweise welchen Vorteil es in der Nutzung bringt. Der Einbau ist technisch sehr kompliziert und muss daher in den meisten Fällen von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden. Zudem bleibt ein großer Vorteil des schlüssellosen Zugangs bei einer Nachrüstlösung ungenutzt. Außer man stellt auf das originale System des Autoherstellers oder ein geändertes Zündschloss um, muss man den Autoschlüssel bei einer normalen Nachrüstlösung unverändert ins Zündschloss stecken um zu starten, da die Wegfahrsperre sonst nicht deaktiviert werden kann. Einige Zubehörlösungen regen an, den Autoschlüssel im Schloss selbst abzuschneiden, was ein großes Sicherheitsrisiko ist. Praktische Vorteile hat der schlüssellose Zugang allenfalls, wenn das Auto statt eines Zündschlosses bereits mit einem Starterknopf ausgestattet ist. Jedoch hat man dann zukünftig zwei Fernbedienungen in der Tasche: eine für den schlüssellosen Zugang und eine für den normalen Zündschlüssel.