Wer das Vorhaben "Klimaanlage im Wohnmobil nachrüsten" angeht, sollte sich zunächst Gedanken machen, welche Art Kühlung es sein soll: entweder eine Staukasten- oder eine Dachklimaanlage. Beide haben Vor- und Nachteile: Eine Dachklimaanlage ist einfacher einzubauen, und meistens kann die Öffnung einer Dachluke genutzt werden. Dadurch erhöht sich aber der Luftwiderstand des Fahrzeugs und damit der Verbrauch. Außerdem verlagert sich auch der Schwerpunkt nach oben, denn so eine Klimaanlage wiegt mehr als 20 Kilogramm. ei schneller Fahrt können zudem störende Windgeräusche entstehen. Dafür ist das Wirkprinzip einer Dachklimaanlage simpel und effektiv: Die kalte Luft sinkt nach unten und kühlt so den Raum.


Klimaanlage im Wohnmobil nachrüsten - Staukastenklimaanlage

Eine Staukastenklimaanlage wird, wie der Name schon sagt, in Zwischenräumen oder dem Zwischenboden montiert. Allerdings ist die Montage aufwendiger und die Kühlluft muss nach oben transportiert werden. Ist das Gerät mit einer Wärmepumpe versehen, kann es zudem als Heizung genutzt werden. Dazu empfiehlt sich ein Luftverteiler, mit dem man den Luftstrom im Innenraum des Wohnmobils steuern kann. Insgesamt sind für eine solche Nachrüstung rund 2000 Euro zu veranschlagen. Es empfiehlt sich, möglichst energiesparende Aggregate zu verwenden.

Einbau der Dachklimaanlage kann kompliziert werden

Die meisten Dachklimaanlagen haben bereits das Standardmaß einer Dachluke (in der Regel 40 auf 40 Zentimeter) und können so relativ problemlos nachgerüstet werden. Ist die Luke größer (vor allem bei älteren Wohnmobilen), gibt es variable Adapterrahmen. Komplizierter ist der Einbau einer Dachklimaanlage, wenn man die Luke nicht nutzen will. Dann muss das Dach exakt in der passenden Größe und Form aufgeschnitten und die Klimaanlage eingesetzt werden. Außerdem muss noch ein Hilfsrahmen eingesetzt werden, um die Stabilität zu gewährleisten. Wie beim Einsetzen in die Luke auch, muss das System wasserdicht sein. Ganz entscheidend ist natürlich die Elektrik. Klimaanlagen brauchen Strom, vor allem, wenn Sie mit einem elektrischen Kompressor betrieben wird. Daher benötigen die meisten Klimaanlagen einen 230 Volt Anschluss, der erstmal zum Gerät gelegt werden muss. Am besten nutzt man vorhandene Kabelkanäle, um den Strom zur Klimaanlage zu bringen. Erfahrene Heimwerker kriegen das hin, aber es empfiehlt sich, die Nachrüstung von einem Experten durchführen zu lassen.

Staukastenklimaanlage nachrüsten - So wird es gemacht

Bei einer Staukastenklimaanlage entfallen das Einpassen in die Luke oder das Dach, beziehungsweise das Einsetzen eines Hilfsrahmens und die Abdichtung. Allerdings muss das Gerät auch passend verstaut werden. Also muss auch hier gesägt und abgedichtet werden. Passiert das im Unterboden oder zum Beispiel in einem Unterschrank, hilft das dem Schwerpunkt und eventuell auch der Verkabelung. Jedoch birgt diese Platzierung ein Problem, da kalte Luft absinkt, muss diese mit speziellen Kühlungsrohren nach oben geführt werden. Einigen reichen die Luftauslässe der Staukastenklimaanlage und das Gebläse, um die kalte Luft zu verteilen. Doch wer öfters in sehr warme Gefilde reist, sollte über Kühlluftkanäle nachdenken.